JUNKERSDORF Strahlender Sonnenschein und bestes Wetter boten eine hervorragende Grundlage für ein packendes Spiel auf den Plätzen am Sülzburger Weg. Nach dem etwas glücklosen 1:1 im letzten Spiel gegen die Inter Lions wollte das Team um Trainer Vinzent Broer den Dreier einfahren. Aufgrund der starken zweiten Hälfte gegen die Lions wurde auf die gleiche Formation für das Spiel gegen die Friedenreichs Erben gesetzt.
Nach einer anfänglichen Druckphase mit enormem Pressing und frühem Anlaufen durch die Erben konnte sich Dat Trüppchen nach einer guten Viertelstunde fangen und allmählich das Spielgeschehen an sich reißen. Der Einsatz wurde dann direkt in der 20. Minute belohnt. Nach einem Eckball über Freund und Feind hinweg von Felix Lesch landete der Ball bei Nico Domann, der in Gerd Müller Manier mit dem Oberschenkel vollendete. Aufbrandende Ekstase am Spielfeldrand durch die Auswechselspieler und den zahlreichen Support der Fans. Allerdings hielt die Freude nur vier Minuten. Nach einem Steckpass des Gegners konnte Adam den ersten Schuss des Stürmers noch abwehren, war dann aber beim Nachschuss chancenlos.
Doch es kam noch Dicker. Friedenreichs Erben erhöhten direkt in der 27. Minute durch ein unglückliches Eigentor von Felix Lesch nach einem Querpass des Gegners in die Mitte. Bereits Felix zweite Torbeteiligung an diesem Tag… Die Mannschaft ließ sich durch den Rückschlag nicht unterkriegen und sorgte für den schnellen Ausgleich! In der 30. Minute setzte sich Fabian Rodriguez mustergültig über die linke Seite gegen die halbe Abwehr durch. Erst im Strafraum konnte er durch einen rüden Schubser gestoppt werden. Der Schiri zögerte keinen Augenblick und zeigte auf den Punkt. Die Erben hätten gerne den VAR eingeschaltet, aber aus Kostengründen wurde in diesem Spiel darauf verzichtet. Damit stand die Entscheidung des Schiris. Julian Stünkel ging zum Punkt, fasste sich ein Herz und bugsierte das Leder eiskalt oben links in den Knick. Nach vier Toren in 10 Minuten folgte ein weiterer, allerdings negativer Höhepunkt des Spiels. In einem ohrenbetäubenden Zusammenprall zwischen Lukas Lesch und einem Gegenspieler blieb Letzterer mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Mit Verdacht auf Rippenbruch und unter Applaus beider Mannschaften wurde der verletzte Spieler vom Krankenwagen abtransportiert. Anschließend wurde das Spiel nach 30-minütger Unterbrechung wieder angepfiffen. Trotz diverser Übungen in dieser Pause, um Körper und Geist auf Temperatur zu halten, begann der Och Jeck mit einer Tiefschlafphase und fing sich prompt das dritte Gegentor nach einer ansehnlichen Kombination des Gegners durch die Mitte.
Mit einem 3:2 für die Erben ging es in die verkürzte Pause. Leichte Formationsanpassungen durch den Erfolgstrainer und Motivationsreden durch den Spielführer sorgten für einen Schub für die zweite Hälfte. Dat Trüppchen kam feurig und bissig aus der imaginären Kabine. Doch in der 68. Spielminute folgte die Ernüchterung. Nach einem Fehlpass im Aufbau durch den sonst sicher aufspielenden Sascha Wiegrefe fing der Gegner den Ball ab, lief durch und stellte den Spielstand eiskalt auf 4:2 für die Erben. Auf der Bank machte sich die Enttäuschung breit, doch auf dem Platz lieferte die Mannschaft postwendend die richtige Antwort. In der 69. Minute setzte der Och Jeck auf eine Tiki-Taka-Kombination, wie man sie sonst nur aus den besten Zeiten von Barca kennt. Zauberfuß Iyad Younes auf Lukas Lesch, Lukas im Doppelpass mit Dario Foese, der nach erneutem Querpass von Lukas den direkten Abschluss suchte. Den ersten Schuss konnte der Torwart noch abwehren. Doch beim Nachschuss durch Sascha Wiegrefe war er machtlos. 3:4 und der Wille war wieder da, das Spiel zu drehen.
Angepeitscht durch die mitgereisten Fans am Spielfeldrand drehte der Och Jeck nochmal auf und suchte den Ausgleich. Doch direkt folgte die Ernüchterung. Ein erneuter Fehler im Aufbauspiel brachte die Möglichkeit für den Gegner. Nach viel Kuddelmuddel im Strafraum und vielen misslungenen Klärungsversuchen kam der Ball zu einem Spieler der Erben, der den Keeper umkurvte und den alten Abstand wieder herstellte. 3:5 nach 76 Minuten.
In der letzten Viertelstunde mussten die Zuschauer die Gurte wieder fester anschnallen, denn es wurde nochmal wild. Nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit Dario Foese riss sich ein Gegenspieler das Kreuzband. Die zweite schwere Verletzung in diesem Spiel… Anschließend stand der Fußball wieder im Vordergrund und der Och Jeck drehte nochmal kräftig auf! In der 81. Minute setzte Iyad Younes zum Solo von der Mittellinie an. Nach einem Lauf über das halbe Feld markierte Iyad den Anschlusstreffer zum 4:5. Dat Trüppchen mobilisiert nochmal alle Kräfte und kam in der 85. Minute tatsächlich zum hochverdienten Ausgleich. Vinzent Broer leitete den Angriff an der Mittellinie mit einem Pass auf Iyad Younes ein. Iyad verlängerte auf Sascha Wiegrefe, der auf der rechten Seite den durchstartenden Dario Foese in die Spitze schickt. Der Keeper versuchte den Pass abzufangen, aber Dario kam durch einen jugendlichen Sprint einen Augenblick früher an den Ball und setzte zum Lupfer an. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Luft landete der Ball in den Maschen und der Jubel kannte keine Grenzen. Mit einem feinen Tor zum 5:5 Endstand ging ein intensives, tor- und verletzungsreiches Spiel zu Ende.
Bei der Wahl zum „Beef Brothers Spieler des Spiels“ waren Adam, Sascha Wiegrefe, Iyad Younes und Dario Foese nominiert. Nach der ersten Abstimmung ging es für Adam und Dario in die Stichwahl. Böse Zungen behaupten, dass der Jubel bei Dario lauter war, aber am Ende wurde Adam verdient zum Spieler des Spiels gekürt!
TORE: 1:0 Nicolai Domann (20. Minute), 2:2 Julian Stünkel (30. Minute), 3:4 Sascha Wiegrefe (69. Minute), 4:5 Iyad Younes (81. Minute), 5:5 Dario Foese (85. Minute)
„Kein Spiel für schwache Nerven! Zwei späte Tore bescheren die Jecken einen verdienten Punkt.“
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