POLL. Jährlich grüßt das…Hallenmasters-Turnier der Bunten Liga Köln! Wie jedes Jahr fanden sich auch 2020 viele Hobbykicker und -kickerinnen zum glanzvollen Kräftemessen im Sportspark Köln Poll ein. Zum zweiten Mal in Folge nahmen auch die Mannen des Och Jeck F.C. an der Veranstaltung teil. Im letzten Jahr konnte man in den Soccerkäfigen nicht wirklich überzeugen und deshalb war das Team besonders motiviert. In der Todesgruppe A warteten allerdings nur Schwergewichte des Bunte-Liga-Fußballs auf die Kicker in Rot und Weiß. Doch mit Kapitän Lukas Lesch, Nico Domann, Sascha Wiegrefe Henrik Püttmann, Christian Lesaar, Tim Ott und Gastspieler Dario Foese hatten die Karnevalisten eine schlagkräftige Truppe am Start.

Spiel 1: Im ersten Spiel wartete mit dem Dauersieger und späterer Finalist der erste richtig schwere Brocken auf die Jecken. Die Klabusterbeeren sind nicht nur für ihre äußerst kreativen Trikots und die geniale Einlaufchoreografie bekannt, sondern auch für ihre spielerische Klasse. Die Mannen in den pink-braunen Trikots begannen sofort mit einer Menge Druck. Sie ließen den Jecken bei Ballbesitz keinen Zentimeter zum Atmen und spielten selbst schnell und kombinationssicher nach vorne. Es war Keeper Ott und dem Pfosten zu verdanken, dass es nicht schnell ein deutliches Ergebnis gab. Die Jecken schafften es lange Zeit, die 0 zu halten, doch irgendwann konnte man dem Dauerdruck ohne eigene offensive Entlastung nicht mehr widerstehen.

Die Gegentore 1, 2 und 3 fielen dementsprechend folgerichtig. Doch die Moral der Karnevalisten sollte bekannt sein. Man wollte sich nicht einfach geschlagen geben. Der in der Halle als Stürmer agierende Abwehrhüne Püttmann bekommt vorne rechts den Ball und zieht einfach mal ab. Unhaltbar schlägt das Leder ein. Immerhin der Ehrentreffer zum Endstand von 3:1.

Spiel 2: Auch in Spiel 2 sollte der Gegner nicht wirklich schwächer werden. Mit dem FC Rhenania bekam es der Och Jeck mit dem Zweitplatzierten der ersten Liga zu tun. Doch wie eingangs erwähnt wollten die Jecken nicht wieder sieglos aus dem Turnier ausscheiden. Mit viel Herz und Willen kämpften sich die Jecken in die Partie. Jeder Zweikampf wurde mit vollem Einsatz, aber niemals unfair, geführt.

Der Erstligist war sichtlich beeindruckt. Das Spiel war von der ersten bis zur letzten Minute komplett offen. Beide Teams kämpften mit offenen Visieren. Die besten Chancen im Spiel vergab allerdings allesamt ein Spieler. Der sonst in der Halle so treffsichere Lesaar wird mit Sicherheit schlecht geträumt haben, nachdem er drei Großchancen in Spiel 2 vergab. Doch glücklicherweise hatte das Team einen bärenstarken Goalie, der jede gegnerische Chance vereitelte und ihren schussgewaltigen Kapitän. Nach schönem Anspiel hatte Lesch auf der rechten Seite genügend Platz sich den Ball vorzulegen und hämmert ihn unhaltbar ins lange Eck. Der Keeper konnte diesem Geschoss nur hinterherschauen. Doch es waren noch ein paar Minuten zu spielen. Rhenania drückte nun auf den Ausgleich. In der letzten Sekunde schaffte es ein blaugekleideter Stürmer frei vor dem herauseilenden Keeper Ott aufzutauchen. Mit einem Schuss über die Bande überwindet er den Goalie und trifft zum vermeintlichen 1:1. Wäre da nur nicht der Abpfiff gewesen, kurz bevor der Ball im Tor einschlug. Das Timing hätte für die Jecken nicht besser sein können.

Spiel 3: Im nächsten Spiel mussten die Jecken endlich mal nicht gegen ein Topteam antreten. Torpedo Eisen ist gerade mal Zehnter der ersten Liga. Also schon deutlich schwächer als die ersten beiden Gegner (Sarkasmus Ende). In dieser Todesgruppe zu bestehen, ist wirklich eine Herkulesaufgabe. Doch die Kicker des OJFC hatten nach ihrem ersten Sieg bei einem Hallenmasters Blut geleckt und würden sich sicher nicht schon vor dem Anpfiff ergeben. Auch gegen Torpedo Eisen schafften sie es, mit großem Einsatz und Willensstärke die technische Unterlegenheit zu kaschieren.

In keinem Spiel hatte man das Gefühl, dass der Och Jeck drei Ligen unter den Gegnern spielt. Spiel 3 hatte nicht allzu viele Höhepunkte zu bieten. Offensiv schafften es die Jecken kaum zu guten Torchancen, aber hinten stand man äußerst sicher. Und auch nach diesem Spiel konnten sich alle Kicker beim Goalie Ott bedanken, der mit übermenschlichen Reflexen auf der Linie alles hielt, was auf seinen Kasten kam. Mit dem Entstand von 0:0 konnten die Karnevalisten sehr gut leben. Wieder ein toller Fight.

Spiel 4: Im vorletzten Spiel ging es gegen den auf dem Blatt Papier schwächsten Gegner. Die Kölschen Spartiaten spielen in der dritten Liga gegen den Abstieg. Doch die Kicker des OJFC konservierten ihre kämpferische Einstellung aus den beiden Spielen zuvor und ließen von Sekunde 1 an keinen Zweifel aufkommen, dass sie auch dieses Spiel mit 100% Einsatz spielen wollen. Die Spartiaten waren deutlich verunsichert und schafften es kaum, einen klaren Pass zu spielen. Die Rotweißen pressten hoch und erkämpften sich immer wieder den Ball. Die ersten zwei Großchancen auf Seiten des Och Jeck wurden jedoch wieder kläglich vergeben. Und ihr dürft dreimal raten: natürlich von Lesaar. Der Junge konnte einem schon etwas leidtun. Doch sollte es keine negativen Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Sascha Wiegrefe machte es besser und traf mit einem satten Schuss zum 1:0. Das zweite Tor sollte kurz darauffolgen. Lesaar bekommt links den Ball, wurschtelt sich an einem Gegenspieler vorbei und legt den Ball in die Mitte wo Gastspieler Foese keine Probleme mehr mit der Vollendung hat.

Und die Jecken hatten definitiv noch nicht genug. 3:0 wieder durch Wiegrefe mit dem nächsten wuchtigen Abschluss. Das Traumtor des Tages gelang dann aber Nico Domann. Nach perfektem Zuspiel von Lesch über den halben Platz nimmt Domann das Leder Volley und vollendet von links mit dem rechten Fuß ins lange Eck. Das 5:0 ging ebenfalls auf die Kappe von Domann und das Spiel schien entschieden. Hier leisteten sich die Karnevalisten dann ihren ersten Einbruch im Turnier. Die Spartiaten wollten zumindest den Ehrentreffer und erzielten schnell das 5:1 und 5:2. Doch kurz darauf war das Spiel zu Ende und es wurde nicht nochmal spannend.

Spiel 5:
Mit 7 Punkten auf dem Konto und einer leicht positiven Tordifferenz ging es in Spiel 5 gegen den Zweitligisten Bezirk Zwo. Diese hatten ebenfalls 7 Punkte und eine leicht positive Tordifferenz. Auf den Plätzen 1 und 2 der Gruppe A standen jedoch die Teams der Klabusterbeeren und Torpedo Eisen mit jeweils 10 Punkten und deutlich besserem Torverhältnis. Die Chancen aufs Weiterkommen waren also gering, aber für beide Teams vorhanden. Mit einem deutlichen Sieg des OJFC oder Bezirk Zwo und einer Niederlage der Klabusterbeeren oder Torpedo Eisen wäre alles möglich. Leider kam es zu Beginn des Spiels zum zweiten kleineren Einbruch der Jecken in diesem Turnier.

Bezirk Zwo wollte ebenfalls dringen die minimale Chance aufs Weiterkommen waren und begann wie die Feuerwehr. Nach 30 Sekunden stand es 1:0 für Bezirk Zwo. Und sie spielten weiter groß auf. Die Kicker in den rotweißen Trikots waren etwas verunsichert und machten nun Fehler, die in den vier Spielen zuvor nicht passiert waren. Bezirk Zwo schaffte es innerhalb weniger Minuten das Ergebnis auf 4:0 zu stellen. Doch die Kicker des OJFC wachten nochmal auf. Kapitän Lesch ging mit gutem Beispiel voran und erkämpfte den Anschlusstreffer.

Und auf einmal klappte das Fußballspielen wieder besser. Nach schöner Kombination stellte Domann auf 4:2. Doch der Weckruf kam leider zu spät und das letzte Spiel ging verloren. Da die beiden Teams auf dem Nachbarplatz Unentschieden gespielt hatten (böse Zungen würden hier von Absprache reden), wäre ein Weiterkommen auch mit einem Sieg unmöglich gewesen.

Mit einer Bilanz von zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 9:9 schieden die Jecken als Vierter in Gruppe A in der Vorrunde aus. In einer solchen Todesgruppe ein mehr als beachtliches Ergebnis. Mit viel Einsatz und Wille, aber auch mit schönen Kombinationen und technisch feinem Spiel konnten die Karnevalisten dieses Jahr zeigen, dass man auch mit den großen Teams mithalten kann. Beim anschließenden Pommes-Essen sah man ausschließlich zufriedene Gesichter. Im ersten Pflichtspiel der Saison steht die zweite Pokalrunde gegen den Erstligisten Torpedo Wiesenriesen an. Und wenn das Hallenmasters eins gezeigt hat, dann das: Erste Liga können die Jecken!

TORE: Nico Domann (3), Lukas Lesch (2), Sascha Wiegrefe (2), Henrik Püttmann (1), Dario Foese (1)

„David ärgert Goliath – Karnevalisten vom Och Jeck F.C. schlagen sich in Todesgruppe sehr beachtlich.“
Express