JUNKERSDORF. Endlich ist es soweit: auch die Bunte Liga Köln beendet die lange Winterpause und es gibt wieder hochklassigen Rasensport zu bestaunen. Weder das stürmische Wetter noch der grassierende Corona-Virus konnten die Mannen vom Och Jeck F.C. und Lazio Dom davon abhalten, den 6. Spieltag in Liga 4 auszuspielen. Coach Broer konnte leider nicht an der Seitenlinie stehen, hatte aber mit seinen Co-Trainern Younes und Beumers sehr gute Vertreter.

Die beiden Taktikfüchse schmissen auch direkt die Aufstellung von Coach Broer etwas durcheinander. Alleskönner Jonas „Hacki“ Hackmann wurde von der Sechs auf den linken Flügel gestellt. Die Umstellung kam mutmaßlich zustande, damit Hackmann während des Spiels bei Spielunterbrechungen mit Edel-Maskottchen Rudi kuscheln konnte. Weder Younes noch Beumers wollten dies nach dem Spiel bestätigen, ein klares Dementi gab es aber auch nicht. Jetzt aber wieder zum Sportlichen.

Die Marschroute der Rot-Weißen war klar. Direkt zu Beginn hohes Pressing und den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Die Verteidiger von Lazio wurden konsequent angelaufen, sodass diese sich oft nur mit langen Bällen befreien konnten. Die gute gestaffelte Defensive des Och Jeck hatte damit leichtes Spiel. Nach Ballgewinn ging es immer wieder schnell nach vorne. Den ersten Abschluss schnappte sich Lesaar. Nach Ballgewinn 30m vor dem gegnerischen Tor wurde dieser bedient. Mit viel Platz konnte Lesaar noch ein paar Schritte Richtung Tor marschieren und schloss ab. Leider knapp über den rechten Torwinkel.

Der OJFC blieb weiter das spielbestimmende Team. Nach einer Ecke von links rutscht der Ball erst zu Fellner durch, der mit seinem Abschluss noch am Keeper hängen bleibt, doch der Ball blieb heiß. Ex-Dortmunder Stünkel versuchte sich am Nachschuss, der aber regelwidrig mit dem Arm eines Lazio-Spielers geblockt wurde. Zum folgerichtigen Elfmeter trat Kapitän Lesch an. Gewohnt lässig ließ er den Torwart ins linke Eck springen und vollendete selbst nach rechts. Die verdiente 1:0 Führung nach 17 Minuten. Auch nach der Führung änderte sich das Bild nicht: Pressing und Kontrolle durch den OJFC, kein Spielfluss bei Lazio, wenige Chancen auf beiden Seiten.

Doch kurz vor der Pause gab es doch nochmal ein Highlight: Marlon Hüttebreucker bekommt in der eigenen Hälfte nach Ballgewinn das Spielgerät und sieht seinen durchstartenden Namensvetter Marlon Hammoudeh. Mit einem perfekten Traumpass durch die Schnittstelle düpiert er die gesamte Abwehr der Himmelblauen und der Neuzugang von Viktoria Köln Hammoudeh kann frei auf den Keeper zulaufen. Mit einer schönen Bewegung lässt er den Torwart aussteigen und schiebt zur 2:0 Pausenführung ein.

Co-Trainer Younes ist mit der Vorstellung in der ersten Halbzeit zufrieden. Hinten sehr solide gestanden und keine Chance zugelassen und vorne zwei Buden gemacht. Die Vorgabe für Hälfte zwei war also klar: genau so weitermachen. Doch dies gelang nur bedingt.

Insgesamt war die zweite Hälfte kein optisches Highlight. Den Kickern von Lazio Dom merkte man an, dass sie ohne Auswechselspieler angereist waren und durch das ständige Pressing in Halbzeit eins viele Kräfte verloren hatten. Und der Och Jeck schaffte es ebenfalls nicht, seine spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Trotz einiger Großchancen durch Hackmann oder Fellner gelang kein Tor mehr. Zu viele kleine Fehler hatten sich ins Spiel eingeschlichen. Doch defensiv ließ man abgesehen von ein paar Standardsituationen nichts zu.

Während des Spiels kam es noch zu einem vielbeachteten Comeback. Neu Co-Trainer Christian Beumers durfte nach 3 Monaten Abstinenz wieder auf dem Platz begrüßt werden. Kurz vor Ende der Partie hätte er sein Comeback beinahe mit einem Tor gekrönt. Nach einer Flanke von links setzte er zum Flugkopfball an und lag perfekt in der Luft, köpfte aber aus einem Meter leider knapp links vorbei. Danach passierte nichts mehr und der souveräne Schiri beendete die Partie.

Mit dem absolut verdienten Sieg springt der Och Jeck F.C. wieder an die Tabellenspitze. Nach sechs Spieltagen ist man also weiterhin voll auf Kurs in Richtung Aufstieg und konnte einen Mitfavoriten auf Distanz halten. Zum Beef-Brothers-Spieler-des-Spiels (kurz BBSdS) wurde Innenverteidiger Sascha Wiegrefe gewählt, der mal wieder eine bärenstarke Vorstellung zeigte. Nicht nur Hinten hat er alles abgeräumt (Zweikampfquote 100%), auch offensiv trat er immer wieder in Erscheinung. Dem Zustand seine Knie nach zu urteilen, war es ein absolutes Kampfspiel, mit dem besseren Ausgang für die Karnevalisten. Gute Besserung an dieser Stelle!

TORE: 1:0 Lukas Lesch (17. Minute), 2:0 Marlon Hammoudeh (42. Minute)

„Halbzeit 1: Stürmisch, Halbzeit 2: Flaute – 45 gute Minuten reichen dem Och Jeck F.C., um wieder an die Spitze springen. Darauf ein: Spitzenreiter, Spitzenreiter hey, hey!“
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