Kalk. Liebe Freundinnen und Freunde des jecksten Bunte Liga Vereins aus Kölle. Es war mal wieder soweit. Unter Flutlicht auf dem Kalker grün empfing der Och Jeck F.C. die Jungs der Rheinkickers zur besten Primetime. Zahlreiche Zuschauer hatten den Weg an die Lilienthalstraße gefunden, um die Karnevalisten zu unterstützen und Sie sollten nicht enttäuscht werden. Auch ein Kamerateam von Flutlichtfilm wurde gesichtet, weshalb man nun munkelt, wann 24/7 Och Jeck an den Start gehen wird..
Aber nun ran ans Spiel: Unter den Klängen kölscher Musik wurde das Spiel mit leichter Verzögerung von Schiedsrichter Karim Zaimi um 21:23Uhr angepfiffen. Unsere Männer in rot und weiß vom, leider verletzten, Coach Broer im 4-4-2 auf den Platz geschickt, starteten gleich forsch in die Partie.
Man rückte sehr weit auf und die gegnerischen Verteidiger bekamen von den offensiven Reihen der Jecken keine Luft für einen geordneten Spielaufbau, wodurch immer wieder starke Ballgewinne tief in der gegnerischen Spielhälfte erzielt werden konnten. Die erste Chance des Spiels hatte Lukas Lesch, der einen Schuss von der Sechzehnerkante aber nicht genug Druck geben konnte. Kurze Zeit später machte es Außenspieler Marlon Hüttebreucker besser. Der flinke Flügelläufer erkämpfte sich den Ball kurz hinter der Mittellinie und startete einen 1A Sololauf. Vorbei an Freund und Feind zog er an der Sechzehnerkante in Richtung Mitte und schob mit seinem leicht schwächeren Linken eiskalt ins untere rechte Toreck ab. Der gegnerische Torwart war chancenlos und Hüttebreucker sollte mit diesem Treffer ein wahres Torfestival, welches allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird, einleiten.
Aber eins nach dem anderen: Angestachelt durch die stark besetze Ersatzbank, sowie den zahlreichen Fans im Rund des Stadions zündete der Och Jeck nun eine Rakete nach der anderen. Zuerst vergab Max Dannecker eine Chance knapp, dann wird es unübersichtlich. Nach schönem Lupferpass in den Lauf von Dannecker kommt dieser im Sechzehner an den Ball. Während einer seiner gefürchteten Pirouetten wird der Stürmer kurz am Trikot gezogen und fällt. Der Schiedsrichter zeigte so gleich auf den Punkt, worüber sich die Kicker vom Rhein zurecht leicht echauffierten. Im klaren darüber, dass die Berührung für einen Elfmeter zu wenig war gab Dannecker das Signal an den Schiedsrichter, dass er den Elfmeter bitte zurück nehmen sollte und es ging mit Schiedsrichterball weiter. Nach dem Spiel wurde so zurecht gefordert, dass Dannecker den ersten Fairnesspokal der bunten Liga Geschichte erhalten sollte.
Zurück zum Spiel: Kurz nach dem kleinen Aufreger war es wieder Marlon Hüttebreucker, der sich auf der rechten Seite durchsetzte, bis zur Grundlinie durch sprintete und mustergültig auf den Elfmeterpunkt für Lesch auflegte. Dieser hatte leichtes Spiel und schloss butterweich ins linke untere Toreck ab. Marlon zeigte somit erfolgreich, warum Broer im Training immer wieder die tiefen Läufe bis an die Grundlinie einfordert und wurde mit der tollen Vorlage belohnt.
Nach dem 2:0 brachen bei den Karnevalisten alle Dämme. Es wurde gezaubert und zielstrebig nach vorne gespielt. Angriff für Angriff rollte nun auf den Sechzehner der Rheinkickers zu und die Tore drei, vier, fünf und sechs folgten noch vor der Halbzeit. Das 3:0 erzielte wieder Marlon Hüttebreucker. Nach schönem Doppelpass auf der rechten Seite setzte sich Max Dannecker im Sechzehner der gegnerischen Reihen stark durch und chippte den Ball gefühlvoll auf die andere Seite vors Tor, wo Hüttebreucker nur noch einschieben brauchte. Das vier zu Null war eine wahre Premiere. Stammspieler Nico Domann gewann 25 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball und schloss sogleich platziert ab. Für Domann war es das erste Tor ,in der laufenden BL Saison, für die kölschen Jecken. Endlich zeigte er auch im Spiel seine gewaltige Schussstärke, die er in jedem Training an den Tag legt. Für Domann war dies wohl der so häufig zitierte Knoten, der platzen muss, damit man danach so richtig los legen kann. Denn Domann zeigte in Folge ein überragendes Spiel.
Das fünfte Tor steuerte dann der Gegner selbst bei. Nach dem Versuch eines Querpasses auf Vorjahrestorschützenkönig Fellner hielt einer der Rheinkickers den Fuß rein und beförderte den Ball so unglücklich ins eigene Tor, bevor Fellner die Chance bekam den Ball zu versenken. Das letzte Tor in den ersten 45 Minuten fiel nach toller Kombination. Letztendlich legte Fellner den Ball von der linken Seite mustergültig an die Sechzehnerkante zurück. Cebe behielt die Ruhe und schlenzte den Ball in wunderschöner Flugbahn über den Torwart in den Kasten. Es war der wohl schönste Treffer der ersten Hälfte.
Kurz vor Pausenpfiff wagte sich dann auch noch mal der Gegner in die Hälfte der Jecken. Nach netter Kombination tauchte der Zehner der Rheinkicker frei vor Ersatzgoalie Kevin Müller auf. Dieser blickte den Gegner allerdings so böse an, dass er den Ball total verdaddelte und links am Tor vorbei schob. Im Anschluss ging es zum Pausentee.
Diesmal im Angebot: Der gute „Ruhe und Gelassenheit“ von Teekanne. Vinzent Broer fasste die Halbzeit gewohnt lässig zusammen und hatte sich auch einen taktischen Leckerbissen für die zweite Hälfte ausgedacht. Er ließ erstmals in der Geschichte des Och Jeck das Sturmduo Martin und Martin gemeinsam von der Leine.
Wie erwartet ergänzten sich unsere Martins wie Ying und Yang, wie Kuchen und Kaffee oder besser, wie Raúl und Ronaldo zu besten Zeiten. Mit Ihrer unnachahmlichen Mischung aus Technik, Wille und Schussgewalt setzen die beiden Hobbyyoutuber den Gegner immer wieder früh unter Druck. Nur wollte der Abschluss nicht so recht klappen. Gleich in der ersten Minute der Pause wurden so einige Chancen versiebt. Mal dauerte die Annahme zu lange, ein anderes mal wurde der Ball souverän aus 4m, ebenso hoch über das Tor befördert.
Dann war es aber doch so weit, nach exakt 11 Minuten und 11 Sekunden schlug der Ball im Tor der Rheinkickers zum siebten Mal ein. Och Jeck Präsident und Neupapa Martin Arlt verwandelte nach Steckpass von Domann eiskalt mit gewohnt filigraner Schusstechnik. Das Tor wurde dann auch gebührend mit Babybauchjubel vor den in Ekstase versetzten Fans und Ersatzspielern gefeiert.
Da in den nächsten fünf Minuten kein Tor mehr fallen sollte fühlten sich Coach Broer und Co-Trainer Beum zum Handeln gezwungen. Neuer Schwung musste her und so wurde auf mehreren Positionen munter durch gewechselt, was auch gleich Wirkung zeigte. Die Jecken drehten jetzt erst richtig auf.
Hier die Kurzfassung der folgenden 10 Minuten:
Querpass Domann auf Lesch, kalt verwandelt ins linke Eck. 8:0.
Sprint von Bernard Komor über links, Pass in die Mitte. Tor Dannecker. 9:0.
Ballgewinn Domann nach Befreiungsschlag vom Keeper, direkt weitergeleitet auf Lesch, welcher aus knapp 40 Metern den Dampfhammer auspackt und den Ball unter die Latte setzt. 10:0
Lesch revanchiert sich und legt zurück auf Domann. Dieser ist an jenem denkwürdigen Tag kalt wie eine Hundeschnauze und vollendet ganz sicher zum 11:0.
Unfassbar! Innerhalb von 10 Minuten machten die Jecken aus dem Gegner einen rheinischen Rollbraten. Mmmmmhh lecker, dass schmeckt gut.
Nur dem gemütlichen Rheinländer der Rheinkickers nicht, welcher sich über die gesamte Spielzeit weiter anfeuerte und nochmal versuchte alle Kräfte zu mobilisieren und so auch noch mal zu kleineren Torraumszenen kam, welche letztlich aber an dem Bollwerk des Karnevalsclubs abprallten. Und so kam es wie schon so oft in dieser Partie zu einem weiteren Tor für die rot weißen. Max Dannecker ergaunerte vom Verteidiger des Gegners den Ball und leitete so gleich auf Lesch weiter. Dieser schob überlegt ins lange Eck ein und erzielte mit dem Tor zum 12:0 bereits seinen 6. Scorer an diesem Abend.
Im Anschluss an das Tor versuchte der Gegner es gleich Schlitzohrig mit einem Schuss vom Anstoßpunkt, welcher allerdings nicht bis zum Tor reichte. Somit musste die Rheinkickers weiter auf Ihren Ehrentreffer warten, welcher aber sogleich folgen sollte.
Der technisch versierte Zehner, welchem in der ersten Halbzeit noch vor Müller die Nerven versagten, machte es in der zweiten Hälfte besser. Nachdem er 20 Meter vor dem Tor angespielt wurde nahm er sich ein Herz. Er ließ zwei Jecken stehen und Schloss dann von der Strafraumkante gekonnt ins lange Eck ab. Müller kam mit seinen langen Pranken zwar noch an den Ball, konnte den Einschlag zum 12:1 aber nicht mehr verhindern.
Nun waren noch knapp 10 Minuten auf der Uhr. Doch anstatt das Spiel ausplätschern zu lassen nahmen die Jecken die Beine noch einmal in die Hand und schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Nach Dreifachabschluss von Dannecker war es letztlich erneut Nicolai Domann, welcher den Ball zum 13:1 nur noch über die Linie schieben musste. Zwei Minuten später der nächste Treffer. Lukas Lesch zieht auf der linken Seite einen Sprint an und wird sogleich mustergültig bedient. Kurz vor dem Tor versagen ihm dann aber die Muskeln. Gequält von Krämpfen in beiden Beinen schafft er es so eben noch den Ball auf Sascha Wiegrefe abzulegen, welcher humorlos abschloss. Ein klasse Ding von dem Mann der ansonsten eher für das Grobe zuständig ist, was man auch nach diesem Spiel wieder an seinen blutigen Knien ablesen konnte.
Den Schlusspunkt der Partie setze dann erneut Domann. Das Zusammenspiel zwischen Ihm und Dannecker klappte an diesem Tag wirklich vorzüglich, sodass die beiden sich entspannt den Ball hin und her passten bis Domann frei vorm Tor auftauchte. Das vierte Tor von Domann, welcher mit sieben Scorern in der Partie in der Scorertabelle von Null auf zwei springt.
Kurz danach war dann auch Schluss und der Schiedsrichter war sichtlich froh, nicht mehr in die Pfeife blasen zu müssen, da er schoss ganz heiser gepfiffen war. Im Anschluss an die Partie flossen noch so einige Liter kölsches Braugut und beide Teams genossen die letzten Abendstunden diesen Denkwürdigen Tages. Der Och Jeck bleibt Spitzenreiter und zieht mit seiner Karawane weiter in Richtung BL Aufstieg. Beef Brother Spieler der Spiels wurde Martin Arlt.
+++ Für die Richtigkeit bezüglich Reihenfolge der beschriebenen Tore möchte der Regisseur dieses Artikels ausdrücklich keine Haftung übernehmen. +++
TORE: 1:0 & 3:0 Marlon Hüttebreucker, 2:0, 8:0, 10:0 & 12:0 Lukas Lesch, 4:0, 11:0, 13:1 & 15:1 Nicolai Domann, 5:0 Eigentor, 6:0 Christoph Baumhekel, 7:0 Martin Arlt, 9:0 Max Dannecker, 14:1 Sascha Wiegrefe (Minuten zählen war schlicht nicht möglich)
„Die Karawane zieht weite. Der Och Jeck befindet sich auf Viertliga Abschiedstour. 15 Zückerlies für den Gegner und Tiki Taka Liebhaber“
Oliver Kahn beim Doppelpass