MÜNGERSDORF Am dritten Spieltag hielt der Spielplan der Kölner Bunten Liga bei feuchtkaltem Wetter einen echten Leckerbissen bereit: Och Jeck F.C. gegen Tsunami. Doch das wechselhafte Wetter wirkte sich nicht negativ auf die Performance der beiden Mannschaften aus. Mit einer starken Leistung schlugen die Karnevalisten die erfahrene Mannschaft von Tsunami!

Coach Broer forderte von Anfang an eine aggressive Spielweise mit Fokus auf schnelle Balleroberungen. Wenn man den Gegner damit beeindruckt hatte, sollte man mehr Wert auf Spielkontrolle legen. Und die Taktik ging auf. OJFC war sofort im Spiel und konnte über weite Strecken das Geschehen gegen einen gut aufgelegten Gegner beherrschen.

Chancen wurden sich sauber aus dem Spiel heraus erarbeitet. Der sonst so abgebrühte Neu-Vizekapitän Iyad Younes vergab beispielsweise freistehend, nachdem man zuvor gut aus der Defensivbewegung umgeschaltet hatte. Daher musste ein anschließender Standard herhalten, um für die Führung zu sorgen. Eine scharf getretene Ecke von Conrad Falkenberg fand Torsten „Zapata“ Schlotmann, der mit bekannt filigraner Technik den Ball über die Linie zu streicheln vermochte.

Unmittelbar nach Spielende stellte Schlotmann Ansprüche auf die Torjägerkanone und will ab sofort aussichtsreiche Freistöße und Elfmeter schießen. Auch im Nachgang waren die Jecken präsent und schafften es größtenteils, das Spiel zu kontrollieren und behielten in entscheidenden Zweikämpfen die Oberhand. Umso ärgerlicher war das 1:1 – eine Situation über die linke Tsunami-Angriffsseite wurde schnell zu Ende gespielt und in den Rücken der Abwehr in den 5-Meter-Raum gelegt. Aus kurzer Distanz verwandelte der Tsunami-Angreifer unhaltbar. Bitter für Goalie Ott, der bis dahin von der an diesem Tage überragenden Abwehr, weitestgehend beschäftigungslos gehalten wurde. Mit dem ambivalenten Gefühl, ein gutes Spiel gemacht und dennoch zu viel liegen gelassen zu haben, ging es in die Pause.

Die leichte, aber durchgängige Überlegenheit des OFJC wurde dann in der zweiten Halbzeit nach einer Standardsituation belohnt: Eine Ecke führte zu einem Durcheinander und Topscorer Younes kam an den Ball. Nach feiner Schusstäuschung überwand er zwei Gegenspieler und den Torwart, doch wurde der Schuss auf der Linie vor die Füße von Christoph „Cebe“ Baumhekel geklärt. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete humorlos aus zentraler Position unter die Latte zum 2:1. Der Beef-Brothers-Spieler-des-Tages Baumhekel war an diesem Tag nicht nur Torschütze, sondern auch in der Zweikampfführung unbezwingbar. Stellvertretend dafür eine Szene, in der er rechtzeitig den Ball klärte und ein zu spät heraneilender Tsunami-Spieler an ihm zerschellte. Um noch stabiler im Zweikampf zu werden, wird er sich bald auf ein Menü seiner Wahl in Kölns bestem Burgerladen freuen können. An dieser Stelle schon mal guten Appetit! Nicht allzu lang danach gelang Younes mal wieder eines seiner Hokuspokus-Tore, als er von Neuzugang Lukas Metzger auf Höhe des 16ers bedient wurde und der Ball sich wie am Faden gezogen in das lange Eck legte. 3:1!

Danach wurde das Spiel etwas zerfahrener und die Emotionen kochten in diversen Zweikämpfen etwas höher, sodass sich nach Beschwerde auch mal ein gelber Karton eingefangen wurde. Die Spieler Beumers, Lesch und Koenen trugen sich allesamt in diese Statistik ein. Der souveräne Schiri ließ die Partie aber zu keinem Zeitpunkt entgleiten. Die ersten Sieges-Kölsch waren jetzt am Spielfeldrand kurz vor der Öffnung, doch Tsunami wollte sich noch nicht geschlagen geben und warf nochmal alles nach vorne.

Die wenigen Entlastungs-Konter wurden von den Rot-Weißen nicht konsequent ausgespielt und so kamen die aufopferungsvoll spielenden Kicker von Tsunami noch zum Anschlusstreffer. Durch gutes Gegenpressing konnte Tsunami den Ball erobern und tauchte völlig frei vor Keeper Ott auf, der zum zweiten Mal chancenlos war. Doch der Ausgleich sollte nicht mehr fallen und wäre aufgrund der starken Leistung der Jecken auch nicht verdient gewesen.

Ein besonderes Lob gilt den zahlreichen Fans, die am Spielfeldrand standen und durch schlaue Analysen immer wieder glänzten. Auch durch Ihre Unterstützung gelang es, die Reserven zu mobilisieren und den einen, entscheidenden Schritt schneller zu sein als der Gegner. Nach 3 Spieltagen grüßt der Och Jeck F.C. nun erstmals von der Tabellenspitze.

TORE: 1:0 Torsten Schlotmann (18. Minute), 2:1 Christoph Baumhekel (54. Minute), 3:1 Iyad younes (63. Minute)

„Hochwassermanagement wirkt: OB Reker fragt die gegen Tsunami siegreichen Karnevalisten nach Konzept für das nächste Rheinhochwasser“
Express